Mit dem DHG-Preis werden seit 2008 regelmäßig hervorragende und innovative Ansätze in der Behindertenhilfe ausgezeichnet. Ziel des Preises ist es,
Der DHG-Preis ist mit insgesamt 3000 Euro dotiert. Der erste Preis wird mit 1500 Euro, der zweite Preis mit 1000 Euro und der dritte Preis mit 500 Euro honoriert.
DHG-Preise 2008 und 2010: Beiträge und Projektbeschreibungen als DHG-Schrift 16
DHG-Preise 2008-2015: Übersicht über Preise und Preisträger als Faltblatt.

Aktuelle Berichte zu Zwang und Gewalt in Einrichtungen der Behindertenhilfe und Forderungen nach Konzepten und Maßnahmen zum Gewaltschutz zeigen, dass nach wie vor erheblicher Handlungsbedarf besteht. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Assistenz bei herausforderndem Verhalten, vor allem dem Arbeitsfeld sog. intensiver Assistenz und dem Einsatz freiheitseinschränkender Maßnahmen in der Behindertenhilfe.
Der DHG-Preis 2024 würdigt innovative Projekte, die in unterschiedlichen Lebensbereichen Teilhabe-Möglichkeiten für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung und herausforderndem Verhalten erschlossen oder erweitert und zur Vermeidung oder dem Abbau geschlossener Unterbringung oder anderer Zwangsmaßnahmen beigetragen haben.
Ausschreibung des DHG-Preises 2024
Beworben haben sich 23 Projekte aus sehr unterschiedlichen Arbeitsfeldern, Diensten und Einrichtungen. Ausgezeichnet wurden drei Projekte.
Medienerklärung: DHG vergibt Preise an Projekte zu Assistenz und Gewaltschutz (2024)
Faltblatt zur Preisübergabe 2024
Die Preisträger 2024:
1. Preis
‘Bevor´s knallt‘ – Stärkung der Teilhabe von Werkstatt-Beschäftigten mit kognitiven Beeinträchtigungen und herausforderndem Verhalten
als Projekt von „in.betrieb gGmbH – Gesellschaft für Teilhabe und Integration“ (Mainz, Rheinland-Pfalz).

Ausgezeichnet wird eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung, die sich dem Anspruch auf Teilhabe und Integration für Beschäftigte mit kognitiven Beeinträchtigungen und herausforderndem Verhalten mit einem qualifizierten Konzept, einem Beratungs- und Unterstützungsangebot und individuell strukturierten Arbeitsangeboten konsequent stellt.
Der DHG-Preis wurde am 28.01.2025 von Prof. Dr. Christian Huppert und Dr. Christian Bradl in Ingelheim an die Projektleitung, Frau Petra Hauschild (im Bild mit Urkunde) sowie weiteren Mitarbeitenden des Projekts übergeben.
2. Preis
Rahmenkonzept Gewaltprävention der BruderhausDiakonie
als Projekt der „BruderhausDiakonie, Stiftung Gustav Werner & Haus am Berg“ (Reutlingen, Baden-Württemberg).

Ausgezeichnet wird eine regionalisierte Organisation der Behindertenhilfe für ihr Rahmenkonzept Gewaltprävention als ein präventives und interventives Handlungskonzept, implementiert seit 2012, lange vor der gesetzlichen Verpflichtung aus dem BTHG, mit einem sehr vielschichtigen Verständnis von Gewalt in Institutionen, mit festgelegten Reflexions- und Schulungsprozessen und weitere konkreten Maßnahmen zu Gewaltprävention und Gewaltschutz vor Ort. Der DHG-Preis wurde am 12.03.25 im Rahmen des Guxtav-Werner-Tags übergeben; im Bild (von links): Jonas Kabsch, Dr. Tobias Staib (Fachlicher Vorstand der BruderhausDiakonie), Dr. Christian Bradl (DHG) und Manuel Weiblen (Bild: Bernhard Dunja).
3. Preis
Unterstützte Kommunikation als Schlüssel zu mehr Selbstwirksamkeit von Menschen mit Beeinträchtigungen
als Projekt von „w.i.r. gGmbH“ (Aurich, Niedersachsen).
Ausgezeichnet wird ein kleinstrukturiertes Wohnangebot mit Tagesförderstätte, die dem intensiven Assistenzbedarf von Menschen mit herausforderndem Verhalten begegnet mit einer erweiterten Qualifizierung und Methodenkompetenz in Richtung einer verstärkten, konsequenten Nutzung der Unterstützen Kommunikation für alle Bezugspersonen, inklusive der Angehörigen und Beteiligten im Netzwerk, zur Visualisierung und Strukturierung von Raum, Zeit und Alltagssituationen. Der DHG-Preis wurde am 18.03.25 von Eva Brischke-Bau und Heinz Becker für die DHG in Aurich an Iris Otten und Wibke Decker übergeben.
Die Ausschreibung greift einen zentralen Grundsatz des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) auf: Wie kann Personenorientierung konkret werden? Gesucht wurden gute innovative Beispiele, in denen Unterstützungsarrangements nahe an den persönlichen Vorstellungen und gemeinsam mit den betroffenen Menschen mit Behinderung entwickelt werden. Die Projekte sollten dazu beitragen, dass dabei die individuellen Bedürfnisse und Interessen insbesondere von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen und komplexem Unterstützungsbedarf in einzelnen Lebensbereichen Wirklichkeit werden.
Zur Ausschreibung des DHG-Preises 2020
Beworben haben sich 20 Projekte aus sehr unterschiedlichen Kontexten: Assistenz, Beratung, Therapie, Wohnen, Beschäftigung, Sport, Gesundheit, Kultur, Freizeit.
Die Jury hat sich für einen ersten Preis und drei zweite Preise entschieden.
Faltblatt zur Preisübergabe 2020
Medienerklärung zur Preisverleihung: DHG vergibt vier Preise an innovative Projekte für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen und komplexem Unterstützungsbedarf
1.Preis:
Inklusiv wohnen, besser leben – auch für Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf
als Projekt von „Inklusiv Wohnen Köln e.V.“

Ausgezeichnet wird ein inklusives Wohnprojekt, in dem selbstbestimmt Wohnen unter Einschluss auch von Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf erfolgreich umgesetzt wird.
Zum Verein Inklusiv Wohnen Köln e.V.
Zur Projektbeschreibung
2. Preis (dreimal vergeben)
Mein Kompass – Planung, Vereinbarung und Dokumentation von Unterstützungsleistungen
als Projekt von „Leben mit Behinderung“ Hamburg
Ausgezeichnet wird eine konsequent personenorientierte Unterstützungsplanung als einen professionell begleiteten Prozess, in dem Menschen mit Behinderung selbstbestimmt ihre Vorstellungen von Teilhabe und Lebensqualität formulieren und umsetzen.
Zum Verein: www.lmbhh.de
Zum Projekt Mein Kompass
Ausgezeichnet wird ein inklusives Theaterprojekt, in dem mit sehr vielfältigen kreativen Darstellungsformen auch Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf ihre individuell passende Rolle entwickeln, spielen und weiterentwickeln können.
MINA – Leben in Vielfalt e.V.
Zum Projekt Theatergruppe
Ausgezeichnet wird eine Angebotsstruktur zum Wohnen, in der seit vielen Jahren Personzentrierung, Sozialraumorientierung und persönliche Zukunftsplanung mit erforderlicher Assistenz unabhängig von Art und Grad des Unterstützungsbedarfs umgesetzt wird.
Im Bild von links: Susanne Jähnert, Meike Dikosso (beide Stadt Oldenburg), Eva Brischke-Bau (SELAM-Lebens-hilfe), Dr. Christian Bradl (DHG), Andreas Wegener (SELAM-Lebenshilfe)
www.selam-lebenshilfe.de
Zum SELAM-Projekt Assistenz beim Wohnen
>> Frühere Preise und Preisträger